Konsequent gegen Stalking
Erste Selbsthilfe in Düsseldorf


Gewalt im persönlichen Nahraum hat viele Facetten - sie findet häufig in Beziehungen und innerhalb der Familie statt. Im Juli 2023 stellten Bundesfrauenministerin Lisa Paus und Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit dem BKA die Polizeiliche Statistik zu Partnerschaftsgewalt und innerfamiliärer Gewalt vor. Die Anzahl der Opfer Häuslicher Gewalt ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen und liegt bei 240.547 (2018: 212.986; + 13 Prozent). Es sind überwiegend männliche Tatverdächtige, die gegenüber der Person Gewalt ausüben, mit der sie in einer Partnerschaft leben.

"Häusliche Gewalt ist Alltag in Deutschland": Im Vergleich zum Vohrjahr ist die Zahl der Fälle im Jahr 2022 um 8,5 Prozent gestiegen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat erneut einen deutlichen Anstieg bei den Fällen häuslicher Gewalt registriert. 240.547 Menschen wurden laut einem neuen Lagebericht im vergangenen Jahr Opfer häuslicher Gewalt - ein Anstieg um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als 70 Prozent der Betroffenen waren demnach Frauen, in 65,5 Prozent der Fälle handelte es sich um Gewalt innerhalb einer Partnerschaft.

Partnerschaftsgewalt: Zahl der Opfer in fünf Jahren um 3,4 % Prozent gestiegen

Frauen sind am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter - und sie findet häufig in Beziehungen statt.

Leider sind die meisten erfassten Straftaten im Bereich der Partnerschaftsgewalt zu finden. 143.604 Frauen wurden im Januar 2021 Opfer von häuslicher Gewalt. 

305 Frauen wurden Opfer eines versuchten oder vollendeten Mordes oder Totschlags durch ihren Partner oder Ex-Partner. Etwa jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex) Partnerin. Dem gegenüber stehen 14 Männer, die durch Partnerschaftsgewalt starben. 3.527 Frauen wurden in ihrer (Ex) Partnerschaft vergewaltigt oder sexuell genötigt.

Etwa alle 4,5 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Partnerschaftsgewalt.

Rückblick:

Das Bundeskriminalamt Wiesbaden erstellt seit 2015 kriminalstatistische Auswertungen zur Partnerschaftsgewalt in Deutschland.

Im Jahr 2015 wurden durch ihre Partner oder Ex-Partner insgesamt 127.547 Personen Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking, davon knapp 82 % Frauen. 

Ab Berichtsjahr 2017 wurden als neue Kategorien "Bedrohung, Stalking, Nötigung (psychische Gewalt)" sowie Freiheitsberaubung", "Zuhälterei" und "Zwangsprostitution" in den Auswertebericht aufgenommen. 

Die BKA-Zahlen im Einzelnen: Im Jahr 2019 wurden durch ihre jetzigen oder früheren Partnerinnen und Partner insgesamt 141.792 Personen Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking, Freiheitsberaubung, davon knapp 81 Prozent Frauen.

Knapp 115.000 Frauen waren von Partnerschaftsgewalt betroffen. Gemessen an der Gesamtzahl weiblicher Opfer in den Bereichen Mord und Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking ist das ein Anteil von 34,5 Prozent, dagegen sind es bei den Männern 5,5 Prozent . 

2019 wurden in Deutschland Frauen und Männer Opfer von Partnerschaftsgewalt (jeweils vollendendete und versuchte Delikte)

  • von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung: über 69.000 Frauen; 17.800 Männer,
  • von Bedrohung, Stalking, Nötigung: 28.906 Frauen; 3571 Männer,
  • von Freiheitsberaubung: 1514 Frauen; 183 Männer
  • von gefährlicher Körperverletzung: knapp 12.000 Frauen; 5169 Männer
  • von Mord und Totschlag: 301 Frauen, 93 Männer.

Bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Partnerschaften sind die Opfer zu über 98 Prozent weiblich, bei Stalking und Bedrohung in der Partnerschaft sind es 89 Prozent.




Quelle: BKA Statistik